Verkauf im September 2025: Das große Feilschen ist vorbei

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Obwohl wir kalendarisch längst im dritten Quartal sind, tröpfeln immer noch die Meldungen zum zweiten Quartal 2025 nach. Laut dem Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), der auf Transaktionsdaten von mehr als 700 Kreditinstituten basiert, stiegen die Preise im Übergang vom ersten zum zweiten Quartal um 1,0 Prozent. Getragen wurde diese Entwicklung vor allem von den Wohnimmobilien, die im selben Zeitraum um 1,1 Prozent zulegten.

Besonders stark fiel der Zuwachs bei Mehrfamilienhäusern mit einem Plus von 1,3 Prozent aus. Auch im Jahresvergleich bleibt der Trend positiv, wenn auch in anderer Größenordnung: Gegenüber dem Vorjahresquartal beträgt das Plus gemäß des Verbands insgesamt 3,9 Prozent, bei Wohnimmobilien 4,1 Prozent und bei Mehrfamilienhäusern sogar 5,6 Prozent. Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, kommentiert: „Die Erholungsphase auf dem Immobilienmarkt hält weiter an. Die Immobilienpreise sind nun schon das fünfte Quartal in Folge angestiegen, wobei die Preise für Wohnimmobilien die Entwicklung weiterhin antreiben. Die Dynamik der Wohnimmobilienpreise hat erneut zugenommen, was eindeutig auf die äußerst angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zurückzuführen ist.“

Trotz dieser Preisauftriebssignale hat sich das Marktumfeld seit Juli verändert. Neuere Marktberichte deuten auf eine Verlangsamung hin – sowie auf unterschiedliche Entwicklungen je nach Region, Lage und Objektart. Für Eigentümerinnen und Eigentümer bedeutet das: Der Markt ist aktiv, entwickelt sich aber weiterhin nicht einheitlich. Wen überrascht´s?

Realitätscheck: Der Verhandlungsspielraum schrumpft

Ein wichtiger Indikator für die aktuelle Marktlage ist die Lücke zwischen dem ursprünglichen Wunschpreis für den Verkauf einer Immobilie und dem Preis, der schließlich im Notarvertrag steht. Eine gemeinsame Analyse von ImmoScout24 und Sprengnetter hat genau das untersucht: Sie vergleicht die in Inseraten genannten Angebotspreise mit den final beurkundeten Transaktionspreisen. Das Ergebnis: Der Verhandlungsspielraum für Kaufende wird kleiner. Während in Hamburg im Schnitt noch rund zehn Prozent und in Köln neun Prozent Nachlass auf den Angebotspreis als „Verhandlungsmasse“ möglich sind, liegt der Spielraum in Leipzig mit nur noch 3,6 Prozent deutlich niedriger. Im Durchschnitt ist das Einsparpotenzial über die Metropolen hinweg um rund zwei Prozentpunkte geschrumpft. „Die Verhandlungsspielräume schrumpfen kontinuierlich“, sagt Daniel Hendel, Geschäftsführer von ImmoScout24, zur aktuellen Situation: „Die Schere zwischen Preisvorstellungen und tatsächlichen Kaufpreisen schließt sich wieder.“

Weniger Auswahl, mehr Tempo – und stabile Preise im Bestand

Auf dem Kaufmarkt wird allerdings auch die Auswahl für Interessenten spürbar kleiner, was den Verkaufsprozess beschleunigen kann. Diese Entwicklung belegt der Wohnungsmarktreport von QUIS, einem Datendienstleister für Investitionsentscheidungen am Wohnungsmarkt. Für die Analyse wurden die in Immobilieninseraten aufgerufenen Angebotspreise ausgewertet, nicht die finalen Verkaufspreise. Die Daten für August 2025 zeigen eine klare Verschiebung: Während die Zahl der Mietangebote im Jahresvergleich um 7,6 Prozent zunahm, sank die Zahl der zum Verkauf stehenden Immobilien um 1,9 Prozent. Diese Verknappung hat eine direkte Folge: Kaufentscheidungen fallen schneller. Im Schnitt fand eine Immobilie 39 Tage früher einen neuen Eigentümer als noch im Vorjahr.

Dieses Zusammenspiel aus geringerem Angebot und solider Nachfrage sorgt gleichzeitig für stabile Preise. So stiegen die Angebotspreise für Bestandswohnungen gemäß der QUIS-Analyse um 6,8 Prozent und für Bestandshäuser um 7,9 Prozent. Besonders dynamisch zeigt sich diese Entwicklung in Städten wie Lübeck oder Augsburg, wo kurze Vermarktungsdauern auf solide Preise treffen. Für Verkäufer:innen bedeutet das: Wer mit einem vollständigen Unterlagenpaket, einer realistischen Preisstrategie und professioneller Präsentation startet, wird zügig belohnt.


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    Ein weiterer Beleg für die Marktbelebung kommt von der Finanzierungsseite. Der Dr.-Klein-Trendindikator (DTI) liefert verlässliche Einblicke, denn er analysiert monatlich die Daten von rund 30.000 Finanzierungsabschlüssen, die über die führende deutsche Transaktionsplattform Europace abgewickelt werden. Der Index spiegelt also wider, was Käufer:innen tatsächlich für ihre Immobilie bezahlen. Die Daten für das zweite Quartal 2025 zeigen eine leichte Aufwärtstendenz. In Stuttgart stiegen die final gezahlten Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal um 0,89 Prozent und für Einfamilienhäuser um 1,5 Prozent. Im Jahresvergleich gibt es teils kräftige Sprünge, etwa in Dortmund, wo Wohnungen sich um 10,7 Prozent verteuerten. „Momentan geht an Immobilien alles über den Tisch“, bestätigt Roland Lenz, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Stuttgart. Die anfängliche Sorge vor höheren Zinsen scheint bei vielen Käufer:innen einer realistischen Kalkulation gewichen zu sein.



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    Bestand versus Neubau – wie du deinen Vorteil ausspielst

    Der große Preisunterschied zwischen Neubauten und Bestandsimmobilien bietet Verkäufern echte Chancen. Die Autorinnen und Autoren des Postbank-Wohnatlas haben für ganz Deutschland analysiert, wie viel teurer neu gebaute Wohnungen im Vergleich zu ähnlichen Bestandsobjekten sind. Das Ergebnis: In vielen Regionen ist dieser „Neubau-Aufschlag“ erheblich. In 68 von 400 untersuchten Regionen zahlen Käuferinnen und Käufer für einen Neubau mindestens 2.500 Euro pro Quadratmeter mehr. Bei einer 70-Quadratmeter-Wohnung summiert sich das schnell auf einen Aufpreis von 175.000 Euro und mehr. In Metropolen wie Stuttgart oder Düsseldorf kann dieser Unterschied sogar über 200.000 Euro betragen.

    Genau dieser Preisvorteil macht eine gepflegte Bestandsimmobilie für viele Suchende zur attraktiven Alternative. Manuel Beermann, verantwortlich für das Immobiliengeschäft bei der Postbank, erklärt: „Die erheblichen Preisaufschläge für Neubauten in einigen Regionen entstehen durch ein knappes Angebot an Bauland in Verbindung mit den hohen und weiterhin steigenden Baukosten. In einigen Gebieten bleiben Bestandswohnungen selbst inklusive der Sanierungskosten preiswerter.“ Wer als Verkaufender mit einem glänzenden Energieausweis, Nachweisen über Modernisierungen und transparenten Betriebskosten punkten kann, positioniert seine Immobilie als clevere und bezahlbare Alternative zum teuren Neubau.



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  • Regionale Trends: München mit Preisdelle, Hamburg mit Stabilitätsanker

    Ein genauerer Blick auf zwei deutschen Top-Metropolen zeigt, dass es keinen einheitlichen Deutschland-Trend bei den Preisen gibt. Die Entwicklungen in den teuersten Märkten – München und Hamburg – verlaufen sehr unterschiedlich. In Deutschlands teuerster Stadt ist sogar eine spürbare Preiskorrektur zu beobachten. Der offizielle Halbjahresbericht des Münchner Gutachterausschusses für 2025 belegt: Neubauwohnungen in guter Lage, die 2023 noch über 12.000 Euro pro Quadratmeter kosteten, werden aktuell für rund 10.700 Euro gehandelt. Auch die Preise für Baugrundstücke für den Wohnungsbau stehen unter Druck und lagen im Schnitt rund 14 Prozent unter den offiziellen Bodenrichtwerten von Anfang 2024.

    In Hamburg zeigt sich ein anderes Bild. Einer Umfrage des Immobilienverbands Deutschland (IVD Nord) unter Makler:innen zufolge erwarten die meisten Marktteilnehmenden eine Stabilisierung. Für die kommenden sechs Monate rechnen 62 Prozent mit gleichbleibenden Preisen bei Eigentumswohnungen und sogar 71 Prozent bei Einfamilienhäusern. Die Entwicklung ist jedoch stark vom Standort abhängig. Während die Preise in begehrten Stadtteilen stabil bleiben oder sogar steigen, zeigen Analysen von Empirica deutliche Wertverluste im Umland. In Landkreisen wie Harburg oder Pinneberg haben Bestandshäuser seit Mitte 2022 teilweise über 20 Prozent an Wert verloren, während das Preisniveau innerhalb der Stadtgrenzen hoch bleibt.

    Darauf kannst du dich verlassen: Der Wunsch nach Eigentum ist stabil

    Trotz aller wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ungebrochen und bildet eine stabile Grundlage für die Marktnachfrage. In Deutschland zeigt sich dabei eine Besonderheit: Wie die FAZ unter Berufung auf den Mikrozensus 2022 berichtet, liegt die Eigentumsquote bei nur 42 Prozent und damit deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Gleichzeitig ist das Bedürfnis nach Wohneigentum groß. Oliver Adler von der Bausparkasse Schwäbisch Hall fasst es so zusammen: „Viele Menschen in Deutschland wohnen zur Miete, aber die meisten davon wünschen sich eine eigene Immobilie.“

    Dieser Wunsch ist oft auch finanziell motiviert. Studien zeigen, dass Eigentümerinnen und Eigentümer bis zum Renteneintritt ein deutlich höheres Vermögen aufbauen als Mietende. Da das Thema auch für die Altersvorsorge relevant ist, wird die politische Debatte über Fördermaßnahmen lauter. Diskutiert werden unter anderem eine Senkung der Grunderwerbsteuer, staatliche Bürgschaften oder zinsgünstige Darlehen, um mehr Menschen den Weg ins Eigenheim zu ebnen. Für Verkaufende ist das eine gute Nachricht: Die Nachfrage nach Immobilien ist grundsätzlich vorhanden – vorausgesetzt Preis, Zustand und Vermarktung stimmen.



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