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Bundesweite Solarpflicht? Mit der neuen Koalition ist das Thema erstmal vom Tisch. Stattdessen sorgen unheitliche Regelungen für Verwirrung. Was für dein Bauvorhaben wichtig ist - und warum du jetzt genau hinschauen solltest.



importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Acht Bundesländer haben bereits eine Solarpflicht für Wohngebäude eingeführt.

  • Keine bundesweite Regelung mehr geplant – die neue Regierung verzichtet darauf.

  • Neubau und Dachsanierung sind die häufigsten Anlässe für die Solarpflicht.

  • Ausnahmen gibt es bei technischen oder wirtschaftlichen Härten.

  • Mindestbelegung liegt meist zwischen 30 und 60 Prozent der Dachfläche.

Wer heute baut oder saniert, muss sich durch einen Dschungel aus Landesgesetzen kämpfen. Während Baden-Württemberg schon seit 2023 konsequent auf Solar setzt, gibt es in Bayern nur „Soll-Vorschriften", die rechtlich folgenlos bleiben. In manchen Ländern reichen 30 Prozent der Dachfläche, in anderen müssen es 60 Prozent sein. Ein Überblick über die wichtigsten Regeln - und was sie für dein Projekt bedeuten.



Die Vorreiter: Wo Solar schon Pflicht ist

In Baden-Württemberg ist die Sache klar geregelt: Seit dem 1. Januar 2023 müssen bei grundlegenden Dachsanierungen mindestens 60 Prozent der solargeeigneten Fläche mit Photovoltaikmodulen belegt werden. Beim Neubau von Wohngebäuden gilt das bereits seit Mai 2022. Alternativ ist eine solarthermische Anlage möglich - aber irgendeine Form der Solarenergie ist Pflicht.

 

Berlin macht es etwas lockerer: Hier reichen 30 Prozent der Dachfläche - allerdings nur bei Dächern mit mehr als 50 Quadratmetern Nutzfläche. Die Hauptstadt war mit ihrem Solargesetz von 2023 früh dran, hat aber weniger strenge Vorgaben als der Südwesten.

 

Hamburg folgt Berlins Beispiel mit 30 Prozent Mindestbelegung - aber hier gibt es eine Besonderheit: Ab Januar 2027 soll sogar eine Pflicht zum „Solargründach" kommen. Wer neu baut oder das Dach wesentlich umbaut, muss ran an die Module.

 

Bremen hat im Juli 2025 nachgezogen: Bei Neubauten und grundlegenden Dachsanierungen müssen 50 Prozent der Bruttodachfläche mit Solarmodulen bestückt werden. Hier ist man also strenger als in Berlin oder Hamburg.

 

Niedersachsen macht Ernst: Seit Januar 2025 gilt die Solarpflicht für alle neuen Wohngebäude ab 50 Quadratmetern Dachfläche - und auch bei grundlegenden Dachsanierungen. Mindestens 50 Prozent der Fläche müssen mit Solarmodulen belegt werden.



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Die Nachzügler und Sonderwege

Bayern geht einen anderen Weg: Für Wohngebäude gibt es nur eine „Soll-Vorschrift" - rechtliche Konsequenzen hat es nicht, wenn du sie ignorierst. Seit Januar 2025 müssen aber immerhin bestehende Nichtwohngebäude bei einer Dachsanierung nachgerüstet werden.

 

Brandenburg konzentriert sich auf gewerbliche und öffentliche Gebäude. Seit Juni 2024 ist die Ausstattung von Dächern (mindestens 50 Quadratmeter groß) mit 50 Prozent der Dachfläche Pflicht - aber nur bei Gebäuden, die öffentlich oder gewerblich genutzt werden.

 

Nordrhein-Westfalen plant ab 2026 eine Solarpflicht auch für Altbau-Dachsanierungen. Für neue Wohngebäude gilt seit 2025: 30 Prozent der Gesamtfläche müssen mit Solar bestückt werden.

 

Schleswig-Holstein will ab März 2026 bei neuen Wohngebäuden ernst machen. Der Landtag hat die entsprechende Gesetzesnovelle im Januar 2025 beschlossen.

 

Rheinland-Pfalz setzt auf Vorbereitung: Seit 1. Januar 2024 sind in neugebauten Wohnhäusern Vorrichtungen für Photovoltaikanlagen („PV-ready") Pflicht - aber hier gibt es eine Besonderheit: Ab Januar 2027 soll sogar eine Pflicht zum „Solargründach" kommen.

 

Sachsen-Anhalt plant eine Solarpflicht ab 2028 für Wohngebäude und ab 2027 für Nichtwohngebäude. Die Grünen-Fraktion hat einen entsprechenden Gesetzentwurf im September 2024 vorgelegt.

 

Saarland bastelt an einer entsprechenden Landesbauordnung. Geplant ist eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten und größere Dachsanierungen. Für private Gebäude will die Landesregierung den Kommunen ermöglichen, Satzungen für eine Art Solarpflicht zu erlassen.

 

Hessen hat bewusst private Wohngebäude ausgenommen. Nur bei Parkplätzen und landeseigenen Gebäuden sind Photovoltaikanlagen Pflicht.

Was bedeutet das für dich?

Die wichtigste Regel: Informiere dich vor der Planung über die Bestimmungen in deinem Bundesland. Denn die Solar-Nachrüstung kann teuer werden, wenn sie nicht von Anfang an mitgeplant wird.

 

Ein Beispiel: Bei einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Dachfläche und einer 60-Prozent-Pflicht musst du 90 Quadratmeter mit Solarmodulen bestücken. Das kann bei aktuellen Preisen zwischen 15.000 und 25.000 Euro kosten.

 

Die gute Nachricht: In den meisten Bundesländern sind Ausnahmen möglich. Typische Gründe sind:

 

• Die Installation ist technisch nicht möglich

• Sie ist wirtschaftlich nicht zumutbar

• Denkmalschutz-Auflagen stehen entgegen

• Das Dach ist nach Norden ausgerichtet

 

Auch alternative Lösungen wie Solarthermie oder „PV-ready"-Installationen werden oft anerkannt.


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Der Blick in die Kristallkugel

Die Tendenz ist klar: Immer mehr Bundesländer werden nachziehen. Nordrhein-Westfalen plant ab 2026 eine Solarpflicht auch für Altbau-Dachsanierungen. Schleswig-Holstein will ab März 2026 bei neuen Wohngebäuden ernst machen. Selbst das Saarland bastelt an einer entsprechenden Landesbauordnung.

 

Was heißt das für dich? Wenn du in einem Bundesland ohne Solarpflicht baust oder sanierst, solltest du trotzdem über eine freiwillige Installation nachdenken. Denn zum einen kann sich die Rechtslage schnell ändern. Zum anderen wird sich eine Solaranlage langfristig vermutlich positiv auf den Wert deiner Immobilie auswirken - gerade in Zeiten steigender Energiekosten.

Unser Tipp: Clever planen statt überrascht werden

Auch wenn in deinem Bundesland noch keine Solarpflicht gilt: Plane Solar von Anfang an mit! Das spart spätere teure Nachrüstungen und macht dein Haus zukunftssicher. Und selbst wenn du aktuell nicht installieren willst - sorge zumindest dafür, dass das Dach „PV-ready" ist. Das bedeutet: Die Statik muss stimmen, und die Verkabelung sollte vorbereitet sein.

 

Denn eines ist sicher: Der Trend geht eindeutig Richtung Solar. Besser, du bist vorbereitet, als dass dich eine neue Regelung überrascht.



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Yvonne Häusler
Yvonne Häusler
Expertin für Immobilien & Vermietung

Als Redakteurin für Vermietet.de und ImmoScout24 hat sich Yvonne Häusler über einen Zeitraum von mehr als 4 Jahren intensiv mit Themen rund um Immobilien und Vermietung auseinandergesetzt. Als Expertin für Immobilienmodernisierung beschäftigt sie sich insbesondere mit der Energiewende, dem Ausbau von Photovoltaikanlagen und Solarthermie. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei stets darauf, komplexe Sachverhalte für die Leser verständlich aufzubereiten.

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