Ein Haus mit Energieeffizienzklasse H zu kaufen, kann abschreckend wirken: Hoher Energieverbrauch, schlechte Dämmung und veraltete Heiztechnik. Enorme Heizkosten sind vorprogrammiert. Allerdings sind solche Häuser vergleichsweise günstig. Kann sich der Kauf eines Hauses mit schlechtem Energieausweis trotzdem lohnen? Unsere Tabellen und Checklisten könnten dir helfen.

importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Häuser mit Energieeffizienzklasse H sind extreme Energiefresser, meist mit einem Verbrauch von über 250 kWh/m² pro Jahr.

  • Ohne Sanierung drohen sehr hohe Heizkosten und ein niedriger Wiederverkaufswert.

  • Es gibt keine generelle Pflicht zur Sanierung, aber bestimmte Maßnahmen sind gesetzlich vorgeschrieben.

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    Was bedeutet die Energieeffizienzklasse H?

    Immobilien mit schlechter Energiebilanz sind oft besonders günstig – das macht sie für viele Käufer:innen interessant. Die Energieeffizienzklasse gibt an, wie viel Energie ein Gebäude für Heizung, Warmwasser und Lüftung benötigt. Ein Haus mit Klasse H ist der schlechteste Energiewert auf dem Energieausweis, den ein Gebäude haben kann. Es verbraucht oft mehr als das Fünffache eines modernen Neubaus. Das bedeutet in der Praxis:
     

    • Sehr hohe Heizkosten: Ohne Dämmung geht viel Wärme verloren, und die Heizung muss auf Hochtouren laufen.
    • Veraltete Technik: Viele Häuser dieser Klasse haben veraltete Öl- oder Gasheizungen, die ineffizient sind und hohe CO₂-Emissionen verursachen.
    • Mangelhafter Wohnkomfort: Zugige Räume, große Temperaturunterschiede zwischen Zimmern und kalte Wände sind typisch.
    • Geringer Marktwert: Immobilien mit schlechter Energieeffizienz sind schwerer zu verkaufen und oft weniger wert.
       

    Die Skala der Energieeffiziensklassen reicht von A+ (sehr effizient, unter 30 kWh/m² pro Jahr) bis H (extrem ineffizient, über 250 kWh/m² pro Jahr).

    Das sind die Energieeffizienzklassen im Vergleich:
    (pro Jahr und 150m² Wohnfläche)

    Energieklasse Energieverbrauch (kWh/m² pro Jahr) Heizkosten pro Jahr (150 m² Wohnfläche)
    A+ Bis 30 kWh/m² 450 – 750 €
    A 30 – 50 kWh/m² 750 – 1.250 €
    B 50 – 75 kWh/m² 1.250 – 1.900 €
    C 75 – 100 kWh/m² 1.900 – 2.500 €
    D 100 – 130 kWh/m² 2.500 – 3.250 €
    E 130 – 160 kWh/m² 3.250 – 4.000 €
    F 160 – 200 kWh/m² 4.000 – 5.000 €
    G 200 – 250 kWh/m² 5.000 – 6.250 €
    H Über 250 kWh/m² 6.250 € und mehr

    Beispielrechnung für ein Haus mit Klasse H:
    Ein unsaniertes Haus mit 150 m² Wohnfläche und einem Energieverbrauch von 300 kWh/m² pro Jahr verursacht 45.000 kWh Heizenergiebedarf pro Jahr.

    • Ölheizung (12 Cent/kWh): 5.400 € Heizkosten jährlich
    • Gasheizung (10 Cent/kWh): 4.500 € Heizkosten jährlich
    • Stromdirektheizung (30 Cent/kWh): 13.500 € Heizkosten jährlich
    hint
    Ein Haus mit Klasse H verursacht extreme Heizkosten

    Ohne eine energetische Sanierung wird es langfristig teuer und unattraktiv für Käufer:innen oder Mieter:innen.

    Expertenkommentar

    „Ein Haus mit Energieeffizienzklasse H lohnt sich nur, wenn eine umfassende energetische Sanierung geplant ist, um die langfristigen Heizkosten zu senken“

    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen
    Oranus Mahmoodi

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

     

    Bitte beachte: Oranus Mahmoodi ist Immobilienexpertin, jedoch keine Immobilienmaklerin. Sie kann keine Immobilien vermitteln oder Anfragen dieser Art beantworten. Wende dich hierfür bitte an die jeweiligen Anbieter oder unseren Support.

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    Berliner Straße bei Sonnenuntergang

    Welche gesetzlichen Sanierungspflichten gibt es für Häuser mit Klasse H?

    Ein Haus mit Energieeffizienzklasse H zu besitzen oder zu kaufen, kann auch mit gesetzlichen Pflichten zur energetischen Sanierung verbunden sein. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt bestimmte Maßnahmen vor, die Eigentümer:innen beachten müssen – insbesondere bei einem Eigentümerwechsel, größeren Renovierungen oder der Vermietung eines Hauses.

    1. Wann ist eine Sanierung verpflichtend?

    Grundsätzlich gibt es keine allgemeine Pflicht, ein Haus mit Energieeffizienzklasse H umfassend zu sanieren. Dennoch gibt es Situationen, in denen Eigentümer:innen gesetzlich verpflichtet sind, energetische Maßnahmen durchzuführen.

    2. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und seine Vorschriften

    Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist seit 2020 in Deutschland in Kraft und vereint frühere Regelungen wie die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Es legt die Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden fest und regelt, welche Maßnahmen verpflichtend sind.

    Diese Vorschriften gelten unabhängig von der Energieeffizienzklasse des Hauses, betreffen aber vor allem Häuser mit sehr schlechtem Energieverbrauch, also solche mit Energieeffizienzklasse H:


    Vorschrift Wer ist betroffen? Frist zur Umsetzung
    Austausch alter Heizungen Alle Heizungsanlagen, die älter als 30 Jahre sind Sofort nach Eigentümerwechsel oder spätestens nach 2 Jahren
    Dämmung der obersten Geschossdecke Gebäude mit nicht gedämmten Dachböden Spätestens 2 Jahre nach Kauf
    Dämmung von Heizungsrohren Rohre in unbeheizten Räumen müssen gedämmt werden Sofort nach Eigentümerwechsel oder Sanierung
    hint
    Sanierungspflicht nach Eigentümerwechsel

    Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass neue Eigentümer:innen eines Einfamilienhauses bestimmte Sanierungsmaßnahmen durchführen müssen, wenn das Haus nach dem 1. Februar 2002 erworben wurde. Betroffen sind unter anderem: Alte Heizungen müssen ausgetauscht werden, wenn sie älter als 30 Jahre sind. Unbeheizte Dachböden oder oberste Geschossdecken müssen gedämmt werden, falls sie nicht bereits ausreichend gedämmt sind. Heizungs- und Warmwasserrohre in unbeheizten Räumen müssen gedämmt werden. Wichtig: Wer ein Haus erbt oder bereits vor dem Jahr 2002 Eigentümer:in war, ist von dieser Sanierungspflicht befreit.

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    Denkmalgeschützte Häuser mit Klasse H: Was ist zu beachten?

    Die Möglichkeiten zur energetischen Sanierung durch den Denkmalschutz stark eingeschränkt. Was bedeutet das für Eigentümer:innen, und welche Maßnahmen sind dennoch möglich?

    1. Besondere Regelungen für denkmalgeschützte Gebäude

    Denkmalgeschützte Gebäude stehen unter dem Schutz der jeweiligen Landesdenkmalgesetze. Das bedeutet:
    - Sanierungspflichten aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gelten oft nicht oder können gelockert werden.
    - Außenfassaden dürfen meist nicht verändert werden, was eine klassische Außendämmung unmöglich macht.
    - Historische Fenster müssen häufig erhalten bleiben, sodass ein einfacher Austausch nicht erlaubt ist.
    - Neue Heiztechnik muss denkmalgerecht integriert werden, was oft aufwendiger und teurer ist.

    2. Welche Sanierungsmaßnahmen sind erlaubt?

    Auch wenn der Denkmalschutz viele Einschränkungen mit sich bringt, gibt es einige erlaubte Sanierungsmaßnahmen, die den Energieverbrauch senken können, im Überblick:


    Maßnahme Möglich bei Denkmalschutz? Energieeinsparung
    Innendämmung der Wände Ja, mit diffusionsoffenen Materialien 15 – 30 %
    Dachdämmung von innen Ja, wenn original erhalten bleibt 20 – 40 %
    Fenstersanierung (historische Verglasung verbessern) Ja, mit speziellem Denkmalschutzglas 10 – 20 %
    Austausch der Heizungsanlage (z. B. Wärmepumpe, Pelletheizung) Ja, unter Auflagen 20 – 40 %
    Solarthermie oder Photovoltaik Ja, aber oft nur an versteckten Stellen erlaubt 10 – 30 %
    hint
    Sind Fördermittel für denkmalgeschützte Häuser verfügbar?

    Ja! Es gibt spezielle Förderungen für die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden, die sowohl energetische Verbesserungen als auch denkmalgerechte Instandhaltungen unterstützen: Es gibt KfW-Programme oder BAFA-Förderung. Es kann auch steuerliche Vorteile geben durch Abschreibung für denkmalgerechte Sanierungskosten oder Zuschüsse der Denkmalbehörden der jeweiligen Bundesländer.
    Wichtig für eine Förderung: Fördermittel müssen oft vor Beginn der Sanierung beantragt werden!


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    Solltest du ein Haus mit Energieeffizienzklasse H kaufen?

    Günstiges Traumhaus oder Energiefresser mit Sanierungsbedarf? Ein Haus mit Energieeffizienzklasse H hat durchaus Vorteile, wenn du bereit bist, in eine energetische Sanierung zu investieren. Hier sind die Vorteile und Risiken im Überblick:

    Vorteile beim Hauskauf mit Energieklasse H

    • Niedriger Kaufpreis:
      Häuser mit schlechter Energieeffizienz sind oft deutlich günstiger als vergleichbare Objekte mit besseren Energiewerten.
    • Modernisierungspotenzial:
      Mit einer gezielten Sanierung kann der Wert der Immobilie erheblich gesteigert werden.
    • Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten:
      Ein unsaniertes Haus bietet dir die Möglichkeit, es nach deinen eigenen Vorstellungen zu modernisieren.
    • Förderungen und Zuschüsse:
      Es gibt zahlreiche Fördermittel für die energetische Sanierung, die einen Großteil der Kosten decken können.
    • Wertsteigerung nach Sanierung:
      Nach einer Modernisierung kann das Haus in eine deutlich bessere Energieklasse aufsteigen und somit leichter wiederverkauft oder vermietet werden.

    Nachteile beim Hauskauf mit Energieklasse H

    • Hohe Investitionskosten:
      Eine energetische Sanierung kann teuer werden, insbesondere wenn Dach, Fenster, Heizung und Dämmung erneuert werden müssen.
    • Unkalkulierbare Zusatzkosten:
      Oft treten während der Sanierung unerwartete Probleme auf, die weitere Kosten verursachen.
    • Zeitaufwendige Sanierung:
      Je nach Umfang der Maßnahmen kann die Sanierung mehrere Monate oder sogar Jahre dauern.
    • Hohe Energiekosten bis zur Modernisierung:
      Bis die Sanierung abgeschlossen ist, musst du mit hohen Heizkosten rechnen.
    • Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten:
      Banken verlangen oft höhere Eigenkapitalquoten oder zusätzliche Sicherheiten für unsanierte Häuser.
    hint
    Tipp: professionelle Meinungen einholen!

    Vor dem Kauf solltest du das Haus von einem Bausachverständigen oder Energieberater begutachten lassen. Es kann dir helfen, die Sanierungskosten realistisch einzuschätzen.

    Welche Sanierungsmaßnahmen verbessern die Energieeffizienz?

    Der Energieverbrauch eines Hauses hängt von der Bausubstanz, der Heizungsanlage und der Nutzung erneuerbarer Energien ab. Aber welche Maßnahmen sind wirklich sinnvoll?

    1. Dämmung der Gebäudehülle (Fassade, Dach, Keller)

    Ein schlecht gedämmtes Haus verliert über die Wände, das Dach und den Keller enorme Mengen an Wärme. Ohne Dämmung muss die Heizung mehr arbeiten, was die Heizkosten in die Höhe treibt.

    Wärmeverluste in einem unsanierten Haus:

    • Fassade (Wände): 30 – 40 %
    • Dach: 20 – 30 %
    • Keller (Boden, Kellerdecke): 10 – 15 %
    • Fenster und Türen: 15 – 25 %
       

    Welche Dämmmaßnahmen gibt es?

    Maßnahme Einsparpotenzial Energieverbrauch Typische Kosten für ein 150 m² Haus
    Fassadendämmung (WDVS oder vorgehängte Fassade) 30 – 40 % 30.000 – 50.000 €
    Dachdämmung (Aufsparrendämmung oder Zwischensparrendämmung) 20 – 40 % 15.000 – 30.000 €
    Kellerdeckendämmung 10 – 15 % 3.000 – 7.000 €
    hint
    Tipp: Dämmung

    Die Fassadendämmung ist eine der wirksamsten Maßnahmen. Alternativ kann eine Innendämmung eine Option sein, wenn die Fassade erhalten bleiben muss (z. B. bei denkmalgeschützten Gebäuden).

    2. Austausch der Fenster und Türen

    Alte Fenster mit Einfachverglasung oder schlechter Isolierung lassen viel Wärme nach außen entweichen. Zudem kann es zu Zugluft und kalten Oberflächen kommen, die den Wohnkomfort verschlechtern.

    Welche Fenster und Türen lohnen sich?

    Sanierungsmaßnahme Einsparpotenzial Energieverbrauch Kosten pro Fenster (ca. 1,3 m²)
    Austausch auf 3-fach verglaste Fenster (Uw ≤ 0,9 W/m²K) 10 – 25 % 500 – 1.500 €
    Neue Haustür mit guter Dämmung (Ud ≤ 1,3 W/m²K) 5 – 10 % 2.000 – 5.000 €
    Rollläden mit Dämmfunktion 5 – 10 % 200 – 500 € pro Fenster
    hint
    Auf Dämmung der Fassade achten!

    Ein Fensteraustausch macht nur dann Sinn, wenn auch die Fassade gut gedämmt ist – sonst kann es zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung kommen!

    3. Erneuerung der Heizungsanlage

    Alte Heizsysteme – vor allem Öl- und Gasheizungen über 30 Jahre alt – arbeiten oft ineffizient und verursachen hohe Heizkosten. Ein Heizungstausch kann den Energieverbrauch um bis zu 50 % senken.

    Welche Heizsysteme sind sinnvoll?

    Heizungsart Einsparpotenzial
    gegenüber alter Gas- oder Ölheizung
    Kosten für ein 150m² Haus
    Gas-Brennwertheizung
    10 – 20 % 8.000 – 12.000 €
    Pelletheizung
    30 – 50 % 20.000 – 30.000 €
    Wärmepumpe (Luft-Wasser oder
    Erdreich-Wärmepumpe)
    50 – 70 % 20.000 – 40.000 €
    Hybridheizung (Kombination aus
    Wärmepumpe und Gas/Pelletheizung)
    50 – 75 % 25.000 – 45.000 €
    hint
    Tipp: Wärmepumpe

    Die Installation einer modernen Wärmepumpe ist langfristig die beste Lösung, besonders in Kombination mit Photovoltaik.

    4. Nutzung erneuerbarer Energien

    Erneuerbare Energien machen dich unabhängig von steigenden Energiepreisen und senken die CO₂-Emissionen. Besonders interessant sind:
    - Photovoltaikanlagen (PV) zur Stromerzeugung
    - Solarthermieanlagen zur Warmwasserbereitung
    - Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser



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    Welche Fördermittel gibt es für die energetische Sanierung?

    Welche staatlichen Fördermittel es gibt? Welche Sanierungsmaßnahmen werden gefördert und wie beantragst du die Fördermittel richtig?

    1. KfW-Förderprogramme: Kredite & Zuschüsse

    Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet verschiedene Förderprogramme zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden an. Diese Programme sind besonders attraktiv, da sie günstige Kredite mit Tilgungszuschüssen oder direkte Zuschüsse bieten.

    Welche KfW-Programme gibt es?

    Förderprogramm Förderhöhe Geförderte Maßnahmen
    KfW 261 – Kredit für Effizienzhaus-Sanierung
    Bis zu 150.000 € Kredit pro Wohneinheit Komplette Sanierung zu einem KfW-Effizienzhaus
    KfW 262 – Zuschuss für Einzelmaßnahmen Bis zu 50 % Zuschuss auf Sanierungskosten
    Dämmung, neue Fenster, Heizungstausch
    KfW-Wohneigentums-
    programm (124)
    Bis zu 100.000 € Kredit
    Kauf oder Bau von energieeffizientem Wohnraum
    hint
    Tipp zu den Fördermöglichkeiten

    Wer eine umfassende Sanierung plant, sollte KfW 261 nutzen, um maximal von den Zuschüssen zu profitieren.

    2. BAFA-Zuschüsse für Einzelmaßnahmen

    Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt Zuschüsse für einzelne Sanierungsmaßnahmen, die den Energieverbrauch reduzieren.

    Welche Maßnahmen werden gefördert?

    Sanierungsmaßnahme
    Förderhöhe
    Maximaler Zuschuss
    Wärmepumpe
    30 – 40 %
    Bis zu 18.000 €
    Solarthermieanlage
    25 – 30 %
    Bis zu 7.500 €
    Dämmung von Wänden, Dach und Keller
    15 – 20 %
    Bis zu 15.000 €
    Fenster- und Türentausch 15 – 20 % Bis zu 9.000 €
    Optimierung bestehender Heizungsanlagen 15 % Bis zu 5.000 €
    hint
    Tipp: Kombinations-Möglichkeiten

    Die BAFA-Zuschüsse können mit KfW-Krediten kombiniert werden, um eine noch höhere Förderung zu erhalten!

    3. BEG-Förderung für Effizienzhaus-Sanierung

    Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fasst die Förderprogramme von KfW und BAFA zusammen und bietet umfassende Unterstützung für die Sanierung von Wohngebäuden.

    Welche BEG-Förderungen gibt es?

    • BEG Einzelmaßnahmen: Zuschüsse für Fenstertausch, Dämmung oder Heizungstausch.
    • BEG Komplettsanierung: Hohe Förderungen für die Sanierung zum Effizienzhaus.
    Förderung
    Maximale Förderung Geförderte Maßnahmen
    BEG Einzelmaßnahmen
    Bis zu 50 % der Kosten Dämmung, Fenster, Heizung
    BEG Komplettsanierung
    Bis zu 75.000 € pro Wohneinheit
    Umfassende Sanierung zum Effizienzhaus
    BEG für Neubauten
    Bis zu 37.500 € Zuschuss
    Effizienzhaus 40 oder 55
    hint
    Wie beantragt man Fördermittel richtig?

    Die Beantragung von Fördermitteln kann kompliziert sein, aber mit den richtigen Schritten sicherst du dir maximale Zuschüsse:

    1. Energieberatung in Anspruch nehmen
    Ein zertifizierte:r Energieberater:in hilft dir, die passenden Förderprogramme auszuwählen und einen Sanierungsfahrplan zu erstellen.

    2. Fördermittel vor Baubeginn beantragen
    Viele Zuschüsse müssen vor der Umsetzung der Maßnahmen genehmigt werden – sonst verfällt der Anspruch!

    4. KfW- oder BAFA-Antrag stellen

    • KfW-Kredite müssen über eine Bank beantragt werden.
    • BAFA-Zuschüsse werden direkt über das BAFA-Online-Portal beantragt.

    5. Sanierung umsetzen & Nachweise einreichen

    Nach der Fertigstellung müssen alle Rechnungen und Nachweise eingereicht werden, um die Förderung zu erhalten.

    Was darf ein Haus mit Energieeffizienzklasse H kosten?

    Der Kaufpreis eines Hauses mit Energieeffizienzklasse H ist oft niedriger als der von besser sanierten Immobilien – doch die eigentlichen Kosten liegen nicht nur im Kaufpreis, sondern auch in den Sanierungskosten. Deshalb ist es wichtig, vor dem Kauf genau zu kalkulieren, ob sich die Investition wirklich lohnt.

    1. Wie berechnet man einen fairen Kaufpreis?

    Ein Haus mit sehr hohem Energieverbrauch und Sanierungsbedarf sollte deutlich günstiger sein als ein vergleichbares, bereits saniertes Haus. Eine einfache Faustregel zur Kaufpreisermittlung lautet: Fairer Kaufpreis = Wert eines vergleichbaren sanierten Hauses – geschätzte Sanierungskosten – Risikoabschlag

    Dabei solltest du Folgendes berücksichtigen:

    • Immobilienpreise in der Region: Vergleiche ähnliche Häuser in saniertem Zustand.
    • Sanierungskosten: Dämmung, Heizungstausch, neue Fenster – alles muss eingerechnet werden.
    • Restwert nach Sanierung: Ist das Haus nach der Sanierung wertvoll genug, um die Investition zu rechtfertigen?
    • Risikoabschlag: Unerwartete Zusatzkosten können auftreten, deshalb einen finanziellen Puffer einplanen.

    2. Beispielrechnung: Kaufpreis + Sanierungskosten = rentabel?

    Ein Beispiel zeigt, ob sich der Kauf eines Hauses mit Klasse H wirklich lohnt:


    Posten Kosten
    Sanierter Marktwert eines vergleichbaren Hauses 400.000 €
    Abschlag für schlechte Energieeffizienz                     -100.000 €
    Geschätzte Sanierungskosten -120.000 €
    Risikoabschlag (unvorhergesehene Kosten) -30.000 €
    Fairer Kaufpreis 150.000 €

    In diesem Fall wäre das Haus für 150.000 Euro oder weniger ein fairer Kauf, da du nach der Sanierung ein Haus im Wert von 400.000 Euro besitzt. Wird das Haus teurer angeboten, könnte sich die Investition nicht lohnen.

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    Mittels eines Tilgungsplanrechners können Sie einen individuellen Tilgungsplan in Abhängigkeit von Ihrer finanziellen Situation erstellen und überprüfen, wie sich die Veränderung der Variablen auf Tilgungsdauer, Ratenhöhe, Zinsbelastung und Restschuld auswirkt.

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    FAQ: Häufige Fragen zum Thema Haus kaufen mir schlechtem Energieausweis

    Lohnt es sich, ein Haus mit Energieeffizienzklasse H zu kaufen?

    Ja, wenn der Kaufpreis günstig ist und du bereit bist, in eine energetische Sanierung zu investieren. Ohne Modernisierung sind die Heizkosten extrem hoch, aber mit Fördermitteln und einer durchdachten Sanierung kann das Haus an Wert gewinnen.

    Welche Risiken gibt es beim Kauf eines Hauses mit Klasse H?

    Die größten Risiken sind hohe Sanierungskosten, unerwartete Baumängel und ein hoher Zeitaufwand für die Renovierung. Es ist wichtig, die Kosten realistisch zu kalkulieren und vor dem Kauf eine Energieberatung oder eine Begutachtung durch eine:n Sachverständige:n in Anspruch zu nehmen.

    Wann sollte ich lieber die Finger von einem Haus mit Energieeffizienzklasse H lassen?

    Wenn die Sanierungskosten den Gesamtwert des Hauses übersteigen oder wenn strenge Denkmalschutzauflagen eine energetische Modernisierung verhindern. Auch wenn du nicht genug Eigenkapital oder keine Möglichkeit hast, Fördermittel zu nutzen, kann der Kauf problematisch sein.

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    Oranus Mahmoodi
    Expertin für Mieten & Kaufen

    Als Immobilienexpertin und Redakteurin bei ImmoScout24 informiert dich Oranus Mahmoodi über alle Themen rund ums Mieten und Kaufen. Oranus ist studierte Journalistin und Soziologin. Sie beobachtet die Immobilienwirtschaft seit Jahren. Ihre Expertise als Wirtschafts- und Finanzjournalistin hat sie bei Financial Times Deutschland gewonnen, wo sie über viele Jahre gearbeitet hat. Als Autorin für Nachrichtenagenturen und diverse Wirtschaftstitel hat sie sich intensiv mit allen Seiten der Immobilienwirtschaft beschäftigt. Ihr Credo ist es, komplexe Themen für dich unterhaltsam und verständlich aufzubereiten.

     

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